Muslim und Christ im Dialog

136 die Christen selbst. Der anschließende Abschnitt verdeutlicht, dass der Glaube an den Kreuztod sein Prophetentum in Verruf bringt. In Deuteronomium 13:5 steht: „Der Prophet oder Traumseher aber soll mit dem Tod bestraft werden.“ Außerdem wird er dadurch als von Gott verflucht abgestempelt: „Wenn jemand eine Sünde getan hat, die des Todes würdig ist, und wird getötet und man hängt ihn an ein Holz, so soll sein Leichnam nicht über Nacht an dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn am selben Tage begraben - denn ein Aufgehängter ist verflucht bei Gott (...).” (Deuteronomium 21:22-23) Laut Matthäus 27:46 soll Jesus auch gesagt haben: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Dabei würde doch selbst ein Gläubiger, der kein Prophet ist, dem Todeskampf mutig in die Augen schauen, wenn er wüsste, dass er dadurch das höchste Ansehen bei Gott erlangt. Aus dieser Perspektive erscheint der letzte Vers wie eine Beleidigung gegenüber Jesus; als hätte dieser einen schwachen Glauben! Ein weiteres Beispiel für die falsche Berichterstattung über Jesus ist folgender Vers: „Jesus erwiderte ihr [seiner Mutter]: ›Was willst du von mir, Frau? (...).‹“ (Johannes 2:4) Wir Muslime glauben nicht, dass Jesus

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