Muslim und Christ im Dialog

91 Im Grunde genommen bedeutet der Glaube an den Kreuztod, Jesus´ Prophetentum in Verruf zu bringen. Die Juden beharrten darauf, dass sie Jesus am Kreuz getötet hätten und sahen daher sein Prophetentum als falsch an. Die Christen haben es Paulus zu verdanken, dass die Kirche ihnen die Lehre des Kreuztodes aufgedrängt hat und sie behauptet ja auch, er wäre für die Sündenvergebung nötig; folglich muss sie auch die Verfluchung Jesus´ akzeptieren. Allerdings sagte Jesus bekanntermaßen: „Der Sohn soll nicht für den Vater büßen und der Vater nicht für den Sohn.“ (Hesekiel 18:20) Und genauso: „Vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebote sind.“ (Matthäus 15:9) Diese Kirchendoktrin der Kreuzigung widerspricht der biblischen Lehre, die in Hosea 6:6 zu finden ist: „Liebe will ich, nicht Schlachtopfer, Gotteserkenntnis statt Brandopfer.“ Die Doktrin widerspricht sogar Jesus´ eigener Lehre: „Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer.“ (Matthäus 9:13) Und in Matthäus 12:7 sagte er auch: „Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer, dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt.“ Siehst du? Jesus sagte zweimal, dass er Barmherzigkeit von Gott will.

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